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Fakultät Maschinenbau

Tim Gisbert Ulitzka, 2025

Titel Potenzial von Maraging-Stählen als Fügepartner für Hartmetall Lötverbindungen
Autor/Autor Tim Gisbert Ulitzka  
Verleger Vulkan Verlag GmbH  
Erscheinungsjahr 2025  
Gesamttitel Werkstofftechnologische Schriftenreihe ; Band 29  
Hochschulschrift Zugl.: Dortmund, Technische Universität Dortmund, 2025  
ISBN 978-3-8027-8836-9  
Sprache Deutsch  
Schlagwörter B, Hartmetall, Stahl, Vakuumlöten, Wärmebehandlung  
Bezugsquelle 31,50€ beim Vulkan-Verlag  

Kurzfassung

Diese Forschungsarbeit untersucht die Herstellung spannungsarmer Hartmetall-Stahl-Lötverbindungen mit einer hohen Verbundfestigkeit von mindestens 150 MPa, der gezielten Einstellung der mechanischen Eigenschaften der Stahlkomponente sowie einer hohen Qualität der Löt- mikrostruktur. Verschiedene Ansätze – vom Löten gehärteter Werkzeug- stähle über die Integration der Wärmebehandlung in den Lötprozess bis hin zur nachträglichen Wärmebehandlung – wurden betrachtet. Der Maraging-Stahl 1.2709 erwies sich als vielversprechender Fügepartner für Hartmetall. Im Gegensatz zu herkömmlichen Werkzeugstählen erfolgt die Festigkeitssteigerung bei Maraging-Stählen durch die Ausscheidung intermetallischer Phasen. Die Abkühlrate von der Lösungsglühtemperatur auf Raumtemperatur hat dabei einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Martensitbildung, wodurch das Löten bei einer gleichzeitig ordnungs gemäß durchgeführten Wärmebehandlung des Werkzeugstahls ohne Abschreckprozess möglich wird. Hohe Anteile sauerstoffaffiner Elemente wie Titan oder Molybdän führen jedoch zur Bildung von Oxiden auf der Stahloberfläche, welche die Benetzung durch den Lotwerkstoff erschweren. Mit dem Ziel, die Benetzbarkeit durch das Lot zu verbessern, wurden zwei Ansätze bei Löttemperaturen zwischen 720 und 1100 °C verfolgt: die Metallisierung der Stahlfügefläche mit Nickel und der Einsatz von Ag-Cu-Ti-Aktivloten.

Coverbild der Dissertation © LWT

Mit reinem Kupfer als Lotwerkstoff wurde bei 1100 °C und einer Nickelbeschichtungsstärke von 20 µm eine maximale Scherfestigkeit von über 340 MPa erreicht. Zudem wurde ab einer Nickelbeschichtungs stärke von 2,5 µm die Diffusion von Eisen aus dem Maraging-Stahl gehemmt, wodruch die Bildung von spröden η-Karbiden unterdrückt wurde. Die Applikation von Ag-Cu-Aktivloten resultierte bei un beschichteten Fügeflächen in Scherfestigkeiten von über 200 MPa. Dabei diffundierte Titan aus dem Lot an die Grenzfläche zwischen Lötgut und Stahl, was in der Bildung von intermetallischen Phasenbändern der Stöchiometrie FeTi, Fe2Ti und (Cu,Sn)Ti resultiert.

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